Die Gemeinschaftsausstellung untersucht die Perspektiven von Künstlern mit unterschiedlichem Hintergrund auf das Erlebnis der Nacht mit ihren Mysterien, Charakteren und Riten. In jedem der sieben Abschnitte untersucht die Ausstellung das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven, von einer sozialen Voreingenommenheit mit Überlegungen zu den Auswirkungen der Modernisierung auf die Städte im 20. Jahrhundert bis hin zu einer eher fantastischen und fantasievollen Erzählung.
In „Tecendo a manhã“ wird das Erleben der Nacht als künstlerisches Problem dargestellt, um über individuelle Erfahrungen nachzudenken, die beispielsweise in den Darstellungen von Träumen und Albträumen zum Ausdruck kommen, und kollektive Erfahrungen, die die historische und soziale Gestaltung des Landes betreffen. Freizeitaktivitäten, die Entstehung neuer Berufe und Erlebnisse in der Stadt werden in emblematischen Werken thematisiert, von denen viele zum ersten Mal ausgestellt werden.
DIE BELEUCHTUNG, DIE GESELLIGKEIT IN DER NACHT, DIE CHARAKTERE UND DER VOLLMOND
Das Einschalten der Lichter in der Stadt und auf dem Land markiert den Beginn der Ausstellung. Werke wie „Fassade des Stadttheaters“ (undatiert) von Valério Vieira (1910er Jahre) und „São Paulo“ (1966) von Agostinho Batista de Freitas kommentieren den gemeinsamen Raum und das kollektive Leben in São Paulo.
Der zweite Raum der Ausstellung widmet sich dem Kollektiv und präsentiert Arbeiten, die sich mit nächtlicher Geselligkeit auseinandersetzen. In diesem Kern sind Hochzeiten, religiöse Feste, Bälle und Vergnügungsparks in Werken wie „Festa de Iemanjá“ (undatiert) von Babalu zu sehen.
Im nächsten Raum präsentiert die Ausstellung Figuren, die mit der Nacht in Verbindung stehen. Prostitution und das Bordellmilieu waren häufige Themen in den Werken von Di Cavalcanti, Oswaldo Goeldi und Lasar Segall, die ein marginales, prekäres und illegales Leben beobachten wollten, das nicht im Tageslicht stattfinden konnte.
Der vierte Raum stellt eine mythische Figur in den Mittelpunkt, die der Vollmond heraufbeschwört: den Werwolf. Eine Reihe von Werken von Ana das Carrancas sowie Holzstücke von Mestre Guarany und Artur Pereira beziehen sich auf die Figur. Die Werke teilen sich den Ausstellungsraum mit Darstellungen von Mondformen, insbesondere dem monumentalen Werk von Tomie Ohtake, „Moon“ (Polyptychon) (1984).
Im weiteren Verlauf der Ausstellung wird im sechsten Raum, der der Vorstellungswelt von Albträumen und Spuk gewidmet ist, über die Erfahrung des Träumens nachgedacht. In Werken wie der Skulptur „Exu-Caveira“ (1982–1983) lässt sich Chico Tabibuias Reaktion auf nächtliche Visionen nachvollziehen.
Die Morgendämmerung markiert das Ende der Ausstellung und bringt den Übergang von der Nacht zum Tag in den letzten Abschnitt mit Werken von Djanira, Tereza Costa Rêgo und Heitor dos Prazeres.
Weitere Informationen
Die Ausstellung wird von Renato Menezes und Thierry Freitas kuratiert.
Service
Datum: 22. März bis 27. Juli 2025
Local: Pina Luz-Gebäude
Anschrift: Praça da Luz, 2, Bom Retiro, São Paulo – SP.
Horário de funcionamento: von Mittwoch bis Montag, von 10 bis 18 Uhr.
Bilder
Bilder: Beto Assem, Isabella Matheus, Levi Fanan